Textstudio Monika Lustig Karlsruhe

13.04.2014 — 11:30 Gian Carlo Fusco: Die Unerwünschten – Als Amerika die Mafia nach Hause schickte

Claus-Steffen Mahnkopf, Avantgardemusiker, Prof. für Komposition in Leipzig, legt mit diesem außergewöhnlichen Erinnerungsbuch ein sehr persönliches, zugleich der objektiven Wahrheit verpflichtetes Zeugnis über seine vor 3 Jahren 36jährig verstorbene Frau Francesca Albertini, Römerin und begnadete jüdische Religionsphilosophin ab. Lustvoll und schmerzhaft zugleich zu lesen.

Als Teenager bereits tat sie diesen, für eine Jüdin verblüffenden Ausspruch, später entweder nach Dt. oder nach Jerusalem zu gehen. Lernt bald den Villa-Massimo-Stipendiaten Mahnkopf kennen, gab ihm Italienischunterricht, war selbst polyglott und von einer elektrisierenden Neugier auf alle neuen Kulturen. Der italienische Hintergrund dieser außergewöhnlichen Lebensgeschichte wird von Mahnkopf milder geschildert, als aus den kritischen Bemerkungen seiner Frau zu erwarten: „Eine Italienerin bin ich sicherlich nicht: Die ‚Italiener‘ existieren nicht. Sie sind ein Cocktail unterschiedlicher Völker und Idiome, die noch nicht gelernt haben zusammenzuleben.“

Man dürfe nicht vergessen schreibt Mahnkopf, dass sie Italien den Rücken zukehrte, als Berlusconi-Landia längst ein festverankertes System geworden war. Sie fühlte sich beleidigt, OFFESA, dass ein Kulturland wie Italien sich derart SELBST zerstören konnte. Ihr Aufgehen in deutscher Kultur, ihre rasante Karriere in einem Deutschland, das gerade für eine Jüdin keinen neutralen Boden darstellen durfte, bildet den roten Faden, der Lust auf die Ergründung einer solch leidenschaftlich-intellektuellen Liebe zu dem Mann, den Menschen, dem Land, den Wissenschaften macht.

Impressionen

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