22.03.2015 — 11:30 Von Rentieren und ihren Menschen
Lasst euch in der Jahreszeit des Erwachens – Gijrradálvvie, dem Spätwinter von wunderbar hellstrahlenden Nordlichtern verzaubern.
John Turis Geschichte der Lappen (En Bog om Lappernes Liv. Muittalus samid birra, 1910. Aus dem schwedischen Lappisch ins Dänische übersetzt von Emilie Demant, ins Deutsche übertragen von Mathilde Mann), 1992, 2014 Andere Bibliothek.
Ist eine großartige Lektion über Lebenskunst, die der Berglappe mit dem kultivierten Herzen und der bilderreichen Sprache, uns Weichgebetteten und Wohlgewärmten aus der Wildnis, in deren Geheimnis er sein ganzes Leben verbracht hat, noch heute übermitteln kann. Ein einmaliges Dokument, das als allumfassende Einsicht in das Leben und die Verhältnisse der Lappen (ab 1960 als Sami bekannt), den bedeutendsten Beitrag zur Lösung der so genannten Lappenfrage stellen sollte. (vorgetragen von Monika Lustig.)
Der Däne Tom Høyem, Grönlandminister a.D., Direktor der Europäischen Schule Karlsruhe und ebenda Stadtrat liest und spricht über Gedichte der Inuit und die Bedeutung des Rentiers in der Arktis;
Der Karlsruher Autor Bernhard Wagner (Im Reich der Rentiere, Lindemann, 2014) begeistert uns anhand von Klangbeispielen über den JOIK und dessen identitätsstiftende Bedeutung: So lange wir joiken, sind wir Samen.
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Nach der langen Winterpause waren der hohe Norden, die wilde, aber nicht unwirtliche Natur, das einzigartige Konnubium zwischen Rentier und Mensch das Thema.
Zahlreiche (treue) Südwärts-Besucher waren gekommen. Und außer den Referenten wie nach Ankündigung – auch ein „Überraschungs“gast: Frau Lisette Buchholz vom Persona-Verlag Mannheim.
Neben den Titeln auf dem Büchertisch – John Turi „Geschichte vom Leben der Lappen“; Wagner „Im Reich der Rentiere; Kirsti Paltto „Im Zeichen der Zerstörung“ – lagen zur Ansicht aus, aufgeschlagen auf den Lappland-Seiten: der großartige Bildband von Sebastiano Salgado GENESIS (Wim Wenders hat darüber einen Film gemacht) sowie der Roman von Selma Lagerlöf „Nils Holgerssons wunderbare Reise“ (mit zwei Lapplandkapiteln) in der Neuübersetzung von Thomas Steinfeld“.
Zum Rotwein gab es allerlei belegte dunkle Brote – Smörrebröd – auf denen auch der erste wilde Spargel aus Italien zu kosten war.“